Kompetent. Kollegial. Erfahren.
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Geier-Wally Christine Neubauer schnetzelt Hofglück-Schweine!

Schnetzelten gemeinsam für Hofglück (v.l.n.r.): Stepahnie Schrimpf (EDEKA Südwestfleisch), Hans Schmeh (Vorsitzender EZO Süd), Koch Andreas Miessmer, Schauspielerin Christine Neubauer, Iris Goldack, Jürgen Mäder (Geschäftsführer EDEKA Südwestfleisch)

Im Rahmen der EDEKA-Innovationsmesse auf dem Messegelände in Karlsruhe präsentierte EDEKA Südwest ihren Ladnern und Mitarbeitern das Hofglück-Programm. Unterstützt wurden Sie dabein von Schauspielerin Christine Neubauer, die extra für diesen Tag angereist war. Im Interview verriet sie, dass sie es sehr geniesst, zusammen mit ihrer Mutter zu kochen und bereits beim Einkauf auf nachhaltig erzeugte Lebensmittel Wert legt. Jürgen Mäder, Geschäftsführer bei EDEKA-Südwestfleisch, machte deutlich, dass er in diesem Programm viel Potential sieht und die EDEKA Südwestfleisch durch langfristige Lieferverträge mit Mindestpreisgarantie gute Rahmenbedingungen für eine positive Entwicklung schafft. EZO-Süd-Vorsitzender Hans Schmeh freut sich, dass die EDEKA als Bindeglied zwischen Landwirten und Verbrauchern letzteren ermöglicht, die Arbeit der Bauern und ihr Einsatz für eine besonders artgerechte Tierhaltung wertzuschätzen. Im Anschluss kochten die Interviewpartner Schweinegeschnetzeltes unter Anleitung von Koch Andreas Miessmer Schweinegeschnetzeltes mit buntem Gemüse und Reis im Wok. Das Ergebnis kam bei den Besuchern der Innovationsmesse gut an.

Bericht vom Informations- und Anschauungstag am 15. Dezember 2015

Mit Langschwanzschweinen erfolgreich: Johannes Buhl (l.) und Karl Österle.

Erfolg und Absatzsicherheit mit Langschwanz-Schweinen

 

Sonderprogramme großer Lebensmittelhändler, faire Preise und gesicherte Absatzkanäle bieten EZO-Mitgliedern Perspektiven in der Schweinehaltung.

 

Schwein gehabt“ beschreibt treffend und doppeldeutig das Fazit zweier Mitglieder der Erzeugerorganisation Süd in Ober- und Untermarchtal. Sie hatten Mitte Dezember ihre Betriebe für einen Informations- und Anschauungstag geöffnet und umstellungswilligen Kollegen von ihren langjährigen Erfahrungen mit der Haltung von Langschwanzschweinen berichtet. Über 30 Teilnehmer nahmen die Gelegenheit wahr, die beiden Betriebe kennenzulernen.

 

Offen gewährten die zwei Landwirte Einblick in ihre Höfe und berichteten kollegial und kompetent von den Herausforderungen, die eine Umstellung auf Langschwanz-Schweine mit sich bringen. Schwierigkeiten und Erfolge interessierten die Kollegen, die sich mit dem Gedanken tragen, von Spaltenböden auf Strohhaltung umzustellen, gleichermaßen.

 

Karl Österle ist Schweinezüchter, Johannes Buhl Schweinemäster und beide sind Überzeugungstäter. Die Umstellung auf tiergerechte Haltungsformen ist ihr konkreter Beitrag zur Umsetzung der lebhaft und vielschichtig geführten Tierwohl-Debatte. Daneben spielten allerdings faire Konditionen, die den Betrieben reelle Überlebenschancen und damit wirtschaftliches Arbeiten ermöglichen, eine ebenso wichtige Rolle bei der Umstellung. Aus ihrer Sicht stehen heute viele Schweinebauern durch die erdrückende Marktsituation mit dem Rücken zur Wand und damit vor der Frage Aufgeben oder Umstellen.

Die Umstellung ist nicht ganz einfach, aber auf jeden Fall leistbar“, sind sich beide Schweinebauern einig. „Ein großer Vorteil neuer EZO-Mitglieder ist es, dass sie von den Erfahrungen ihrer Kollegen profitieren und so Fehler vermeiden können.“

 

Mehr Platz in den Ställen und der Auslauf an der frischen Luft sowie die Haltung auf Stroh sind wichtige Grundlagen für die Tiergesundheit. Die bisher propagierten Vollspaltenböden passen nicht zu dieser Haltungsform und sind verboten. Die Beschäftigung mit Stroh entspricht dem natürlichen Verhalten der Tiere, die auf Suchen und Wühlen programmiert sind. Stimmt dann noch das Futter, fehlt es den Tieren an nichts und die Schwanzbeiß-Problematik ist beherrschbar. Kontrollgänge sind erforderlich, das verschwiegen die beiden Vorzeigebetriebe nicht, ebenso wie ein sehr achtsames Auge auf die Futterqualität, die gentechnikfrei sein muss. „Die Futterumstellung und die Strohhaltung machen mehr Arbeit, keine Frage“, Johanes Buhl ist dennoch überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt. Und zwar sowohl betriebswirtschaftlich als auch wegen des angenehmeren Arbeitsumfeldes in den Tageslichtställen mit Auslauf. Schließlich liegt es auch in der Natur seines Berufes als Landwirt, die jahreszeitlichen Wechsel miterleben zu können.

 

Wir haben auch Lehrgeld bezahlt“, sagt Karl Österle, der seit vielen Jahren NEULAND Ferkelerzeuger und zusätzlich nach dem Tierschutzlabel zertifiziert ist. „Davon können neue Mitglieder profitieren, denn wir stehen ihnen mit Rat und Tat bei der Umstellung zur Seite.“

 

Die Mitglieder des Vereins tauschen sich regelmäßig untereinander aus und die erfahrenen Kollegen beraten die Umstellungsbetriebe vor Ort. Zusätzlich ist ein Berater für den Verein tätig. „Der kompetente und kollegiale Erfahrungsaustausch ist das große Plus unserer Organisation, der direkt den Mitgliedern zugutekommt“, zeigt sich Hans Schmeh, Vorsitzender der EZO-Süd überzeugt. Er stellte den Interessenten nach den Betriebsbesichtigungen die EZO ausführlich vor.

 

Die Erzeugerorganisation (EZO) Süd für besonders artgerechte und umweltschonende Tierhaltung w.V. wurde von süddeutschen NEULAND-Bauern gegründet. Mit ihrer über 20-jährigen Erfahrung zählen sie zu den Pionieren einer an den natürlichen Bedürfnissen der Nutztiere orientierten Haltung. Die Betriebe der EZO arbeiten satzungsgemäß nach den Richtlinien von NEULAND e.V., Tierschutzlabel Premiumstufe und/oder der EG-Öko-Verordnung. Einige Betriebe sind doppelt zertifiziert. So können schwankende Absätze in den einzelnen Absatzwegen ausgeglichen und weitere Vermarktungskanäle genutzt werden. Dazu gehören auch regionale Metzgerbetriebe. Die EZO plant die Erzeugung der Tiere bei den Mitgliedern und bündelt die Warenströme in Abstimmung mit Abnehmern und Kunden.

 

Entscheidendes Argument für eine Mitgliedschaft ist vor allem der direkte Marktzugang. Dieser spiegelt sich in der Wirtschaftlichkeit wider. Die großen Lebensmittelketten haben auf die verstärkte Nachfrage nach regionalen und fair produzierten Lebensmitteln reagiert und eigene Label aufgelegt. So bestehen mit EDEKA langfristige Lieferverträge bis 2025 für HOFGLÜCK-Fleisch, das nach dem Tierschutzlabel Premiumstufe zertifiziert ist. Mit über 2€/Kilo liegt der Preis für Schweinefleisch deutlich über dem derzeitigen Marktpreis. Selbst bei steigenden Marktpreisen ist ein Abstand von mindestens 0,40€/kg vertraglich zugesichert. Derzeit werden ca. 130 Schweine pro Woche an EDEKA geliefert. Die Kapazitäten steigen kurzfristig auf 300 Schweine und sollen weiter ausgebaut werden. Das eröffnet neuen Umstellungsbetrieben Absatzperspektiven und Planungssicherheit. Die EZO ist gut darauf vorbereitet, neue Mitglieder bei der Umstellung zu begleiten.

 

Die Umstellung auf besonders artgerechte und umweltschonende Tierhaltung kommt einem Paradigmenwechsel gleich, der sich nur langsam vollzieht und durchaus kontrovers diskutiert wird. Nach Überzeugung der EZO ist sie aber der richtige Weg in eine Zukunft, die für Tiere und Tierhalter im wahrsten Wortsinn lohnenswert ist. Nicht zuletzt erkennen das auch immer mehr Verbraucher und sind bereit diese entsprechend zu honorieren.

Weitere Bilder vom Informations- und Anschauungstag

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